
Familie und Business
- Detlef Krapp

- 16. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Kinder abschieben in die Kita? Sorry, aber das ist Bullshit. (Und ja, ich sag's dir so.)
Hey du, du Powerfrau, du Macher, du Getriebener im Hamsterrad aus Business und Familie. Du baust was auf, kämpfst für Kunden, Zahlen, Wachstum. Und zwischendurch? Die Kita. Die Schule. Der Hort. Das "Abschieben" – ja, lass uns dieses Wort mal ganz bewusst und provokativ benutzen. Weil es sich oft genau so anfühlt, oder? Ein Termin weniger im Kopf, eine Verantwortung abgegeben. Puh, durchgeatmet. Business kann weitergehen.
Halt. STOPP. Dreh dich mal um. Schau hin. *Wirklich* hin.
Das sind deine Kinder. Nicht ein weiteres Projekt auf deiner To-Do-Liste, das du outsourcen kannst. Nicht ein "Problem", das zwischen 8 und 17 Uhr gelöst wird. Das sind kleine Menschen, die *jetzt* groß werden. Nicht in zehn Jahren, wenn du "endlich Zeit hast". **JETZT.** Jeden Tag ein bisschen mehr. Und dieser Prozess? Der ist unumkehrbar.
Die bittere Wahrheit, die dir keiner sagt (außer ich heute): Du kannst das Aufwachsen deiner Kinder nicht nachholen. Kein noch so großes Gehalt, keine noch so glänzende Karrierestufe kauft dir den Moment zurück, als sie dir strahlend ihr erstes selbstgemaltes Bild zeigten – und du nur mit halbem Blick am Laptop klebtest. Kein Bonus ersetzt das Lachen beim gemeinsamen Quatsch machen am Abend, den du wegen eines "wichtigen" Calls verpasst hast. Das sind die Momente, die dein Familienleben ausmachen. Nicht die Anwesenheit im selben Haus, sondern die echte, präsente, gemeinsame ZEIT.
Klar, die Kita ist nicht der Feind. Sie ist oft notwendig, manchmal eine Rettung, ein Ort des Lernens und Spielens. ABER: Sie ist kein Familienersatz. Sie ist nicht DEINE Rolle. Sie ist Parkplatz, nicht Zuhause.
Wo bleibt denn bitte das FAMILIENleben?Das entsteht nicht zwischen Tür und Angel. Nicht zwischen zwei Meetings. Nicht im Auto auf dem Weg zum nächsten Termin. Es entsteht in der bewussten, ungeteilten, manchmal auch anstrengenden, aber immer wertvollen gemeinsamen Zeit. Beim Quatschen über den blöden Wurm im Sandkasten. Beim gemeinsamen Quatsch-Kochen. Beim Vorlesen im Bett, ohne auf die Uhr zu schielen. Beim einfach nur DA sein. Ohne Agenda. Ohne Leistungsdruck. Präsenz statt Präsentation.
Die provokative Frage an dich: Was baust du hier eigentlich auf? Ein Imperium? Oder Beziehungen? Was wird übrig bleiben, wenn der Business-Lärm verstummt? Die Erinnerung an endlose Meetings? Oder die Erinnerung an das Gefühl, wirklich gesehen und geliebt worden zu sein – von deinen Kindern UND von dir selbst?
Es ist keine Frage des Entweder-oder. Es ist eine Frage der absolut klaren Prioritätensetzung und der gnadenlosen Grenzziehung. Ja, Business ist wichtig. Aber ist es immer wichtiger als das erste Wort, die ersten Schritte, die ersten Sorgen, die ersten großen Träume deines Kindes?
Dein Weckruf: Schau auf deinen Kalender. Wirklich drauf. Was steht da für wirkliche Familienzeit? Nicht "Restzeit". Sondern geplante, geschützte, heilige Zeit. Zeit, in der du dein Business-Handy auf Flugmodus schaltest und einfach nur Papa, Mama, Mensch bist. Fünf Minuten voll präsent sind wertvoller als fünf Stunden halb abwesend.
Du verpasst es JETZT. Stück für Stück. Unbemerkt. Bis es zu spät ist. Die Kita kriegt die besten Jahre? Nein. Das soll sie auch nicht. Das ist *dein* Job. Dein Privileg. Deine größte Verantwortung UND deine größte Freude.
Hör auf zu schieben. Fang an zu leben. Mit ihnen. Jetzt. Es ist die einzige Investition, die sich garantiert auszahlt – in Liebe, in Verbindung, in ein Leben ohne das nagende Gefühl: "Ich habe es verpasst."
Lass uns darüber reden, es gibt immer einen Weg. Ich bin ihn mit 4 Kids gegangen und habe es nicht bereut. Ganz im Gegenteil, es kommt weit mehr zurück als du dir vorstellen kannst. Mein Lehrmeister war und ist das reale Leben.
Was ist dir DEIN Leben wert?
Schreib mir oder ruf an wenn Du/Ihr Unterstützung braucht und nicht nur leere Worte.



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